Scheibenfeuer

Jedes zweite Jahr wirtet der Bruuchtumsverein beim traditionellen Scheibenfeuer/Scheibenschlagen.

Erstmals urkundlich bezeugt ist das Scheibenschlagen bereits im Jahr 1090. Durch eine geschlagene brennende Scheibe wurde am 21. März 1090 ein Nebengebäude des Klosters Lorsch in Brand gesetzt.

Besonders verbreitet ist der Brauch in und um den südlichen Teil der Oberrheinischen Tiefebene und im Schwarzwald. Der Brauch wird am ersten Fastensamstag oder Fastensonntag zur Osterzeit abgehalten.

Nicht nur das eigentliche Scheibenschlagen, sondern auch das Holzsammeln durch junge Männer, meist die jeweiligen Rekruten oder auch die Konfirmanden des Ortes, war in manchen Regionen mit Ritualen begleitet.

Das Scheibenschlagen beginnt in der Abenddämmerung. Jede Scheibe wird entweder mit einem Gruß des Schlägers an eine andere Person oder mit einem kleinen Vers in die Dunkelheit geschleudert. In manchen Gegenden ist die Veranstaltung beendet, wenn alle Haushalte ihre Scheibe samt Gruß geschleudert haben und keine Scheiben mehr verfügbar sind (was z.T. sehr lange dauern kann).

Schiebi, schiebo, die Schieebe soll go, die Schiebe soll suure, em [Name des Opfers] an d’ Schnuure.

Im alemannischen Raum wird traditionell zum Abschlagen der Scheibe vom Scheibenstecken ein einfaches Bockgerüst aus einem an einem Ende aufgeständerten Holzbrett verwendet, dieser nennt sich Scheibenbock. Als Scheibe dient eine runde oder quadratische Holzscheibe mit einem Durchmesser bzw. einer Kantenlänge von ca. 10 cm und einer Dicke von knapp 2 cm, in der Regel aus Hartholz (Buche). Mittig ist sie durchbohrt, damit sie zum Transport auf eine Schnur oder einen Draht aufgereiht und vor allem auf den Stecken gesteckt werden kann. Mit diesem wird sie ins Feuer bzw. die Glut gehalten, bis sie selbst glühend wird. Diese Glut wird vor dem Abschlag durch das Schwingen des Stecken weiter gesteigert.

Scheibe zum Scheibenschlagen

Scheibe zum Scheibenschlagen